In Italien ist kein Comic-Held bekannter und beliebter als Dylan Dog, der Jäger des Grauens. In Deutschland erschienen die Geschichten von Carlsen und später Schwarzer Kleks im Originalformat und in schwarzweiß. Seit ein paar Monaten wird von Libellus nun eine Gesamtausgabe im Hardcover publiziert, die die Geschichten in Farbe präsentiert.

 

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Die Erfolgsgeschichte von Dylan Dog beginnt 1986, als der Autor Tiziano Sclavi den Verleger Sergio Bonelli überzeugen kann, es mit einer Horrorserie zu versuchen. Die Grundlage für seinen Helden bildet der Roman Dellamorte Dellamore, den er bereits in der Schublade liegen hat (siehe hierzu auch das Kapitel zu Michele Soavi). Die Idee gefiel ihm, doch war der Friedhof ein recht beengtes Feld, um viele Geschichten darauf spielen zu lassen. Lieber wollte Bonelli die Serie in London angesiedelt sehen, weswegen Sclavi die Figur des Francesco Dellamorte nahm und aus ihm Dylan Dog machte. Der Name kam zustande, da Sclavi den Poeten Dylan Thomas schätzt und Mickey Spillane gerne liest (und einer von dessen Romanen trug im Italienischen den Namen „Dog Figlio Di“).

Aus dem minderbemittelten Gnaghi, dem Assistenten von Francesco Dellamorte, wurde Groucho Marx. Ja, genau, Sclavi übernahm Aussehen und Namen des berühmten Komikers und brachte ihn in seine mitunter surreal anmutende Welt hinein. Kurzzeitig wurde überlegt, Marty Feldman hierfür zu benutzen, doch in gezeichneter Form sah der Komiker den Monstern zu ähnlich, gegen die Dylan Dog mitunter zu kämpfen hat. Als Vorlage für Dylan Dog sah Sclavi den Schauspieler Rupert Everett, der ihn sehr beeindruckt hatte, weswegen er wollte, dass die Zeichner seinen Helden diesem Schauspieler nachempfinden.

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Im September 1986 ging die Serie an den Start und schien anfangs ein Rohrkrepierer, doch sehr positive Mundpropaganda sorgte dafür, dass die Auflage stetig wuchs, bis schließlich mehrere Hunderttausend Exemplare pro Monat über den Ladentisch gingen.

Die Geschichten gehen in die unterschiedlichsten Richtungen, können Science Fiction, Horror oder auch einfach nur purer Surrealismus sein. Viele der Geschichten werden von Sclavi geschrieben, aber auch andere Autoren kommen hier zum Zug. Sclavi ist es jedoch, der seine Liebe zum Film immer wieder in die Serie einfließen lässt. Er lässt sich entweder von Filmen inspirieren oder zitiert sie in manchen seiner Geschichten liebevoll.

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Übrigens gab es sogar mal ein Treffen zwischen Francesco Dellamorte und Dylan Dog. In dem bisher nicht auf Deutsch vorliegendem DD Speciale-Band Orrore Nero wird die Geschichte des Romans nacherzählt, wechselt jedoch mit einer Parallelhandlung ab, die von Dylan Dog erzählt, und am Ende begegnen sich die beiden Männer, die einander so ähnlich sehen.

Von Peter

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