Das Jahr 1980 sah den Verlust von Roy Thomas kommen. Als sein Vertrag abgelaufen war, wurden er und Shooter sich nicht über den Grad der Einmischung durch die Redakteure einig. Bisher musste Thomas keinen Gedanken daran verschwenden, da sein Vertrag vorsah, dass er als Autor und Redakteur seine eigenen Serien betreute. Da man sich nicht einig werden konnte, verließ Thomas Marvel und ging zu DC, wo er sechs Jahre lang bleiben sollte.

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Unter der Schirmherrschaft von Shooter entwickelte sich das Marvel-Programm prächtig. Chris Claremont und John Byrne erzählten mit den „X-Men“ Abenteuer von solcher Größe, dass der Titel sich schnell an die Spitze der Verkaufscharts schob. Mit dem Tod von Jean Grey, einem der beliebtesten Charaktere der Serie, wurde dem Leser der Boden unter den Füßen weggerissen. Plötzlich war in den Marvel-Comics wieder alles möglich und die „X-Men“ wurden der Titel, an dem kein Leser vorbeikam. Damals entwickelte sich die Serie zu dem Megaseller, der sie heute noch immer ist. Der Erfolgszug von Marvels Mutanten war nicht mehr aufzuhalten.

Anfang der 80er Jahre begann der Direct Sales-Markt zu entstehen und gedieh hervorragend. Comic-Shops im ganzen Land schossen wie Pilze aus dem Boden und die Verkäufe der einzelnen Marvel-Hefte erhöhten sich. Man begann sogar damit, neue Titel zu kreieren, die exklusiv nur in Comic-Shops erhältlich waren. Darunter fielen die Disco-Mutantin „Dazzler“ und „Moon Knight“, eine Art Batman des Marvel-Universums.

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1981 übernahm John Byrne „The Fantastic Four“ und brachte sie als Autor, Zeichner und Tuscher wieder auf Erfolgskurs. Seit der Zeit von Lee und Kirby hatte man keine Abenteuer mehr gesehen, die so sehr dem Marvel-Geist entsprachen. Darüber hinaus kreierte Byrne die Serie „Alpha Flight“, die die Abenteuer kanadischer Helden erzählte, womit sich der Autor natürlich einen kleinen Traum erfüllte. Immerhin konnte er nun die Abenteuer seiner Landsmänner erzählen, verließ die Serie aber nach zwei Jahren, da er lieber mit den „alten“ Spielzeugen spielen wollte.

Derweil sorgte Frank Miller für Furore. Seit 1979 zeichnete er „Daredevil“ und begann zwei Jahre später, auch die Geschichten des Mannes ohne Furcht zu schreiben. Das Ergebnis war ein definitiver Run, der alles sagte, was es in Sachen „Daredevil“ zu sagen gibt. Unter Miller wurde der Charakter zu einem Verbrechensbekämpfer, der es mit den realen Schrecken des Lebens zu tun bekam. Daredevil kämpfte nicht gegen Außerirdische oder irgendwelche Monster, sondern gegen das organisierte Verbrechen.

Von Peter

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