Wie viel davon ist wahr?

„Alles davon, nichts davon, was immer ihr auch glauben wollt.“

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Das ist die Antwort, die James Robinson gibt, wenn man ihn auf AIRBOY anspricht. Es ist eine Geschichte über eine Geschichte, zum Teil autobiographisch, zum Teil sicherlich nicht, und mit Airboy, der mit seinen Kumpels gegen Nazis kämpft.

Es beginnt damit, dass James Robinson einen Anruf von Image-Chef Eric Stephenson erhält. Er möchte einen Reboot des Public-Domain-Helden Airboy. Aber Robinson ist nicht wirklich daran interessiert. Weil er nicht immer als der Typ für die Golden-Age-Geschichten wahrgenommen werden will. Er lässt sich dennoch darauf ein, hat keine Idee und trifft sich darum mit Zeichner Greg Hinkle. Was sie mit Airboy machen wollen, wissen sie immer noch nicht, aber nach einer Nacht voller Alkohol-, Sex- und Drogenexzesse taucht Airboy höchst persönlich auf.

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AIRBOY ist reichlich meta. Weil der Held des Zweiten Weltkriegs nicht wirklich die Hauptfigur ist. Vielmehr ist dies eine Arbeit, mit der James Robinson eigene Dämonen bekämpft, in der er schmerzhaft introspektiv ist und sich in alles andere als gutem Licht zeichnet. Das ist mutig, das ist imposant und das ist vor allem auch ehrlich, lustig und reichlich schräg.

Er nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund und erzählt, wie unglücklich er zu jener Zeit bei DC war, wie sehr es ihn getroffen hat, dass sein Film COMIC BOOK VILLAINS niemanden interessierte, wie sehr er an sich selbst zweifelt. Das ist die eigentliche Stärke der Geschichte: Robinson geht mit sich selbst hart ins Gericht.

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Der Airboy-Teil der Erzählung ist im Grunde nur Bonus, aber auch sehr vergnüglich. Alles in allem ist diese Geschichte, die von Image in einer schönen Hardcover-Deluxe-Ausgabe publiziert wurde, erfrischend anders und ausgesprochen lesenswert.

Von Peter

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