Beinahe ebenso bunt und schillernd wie die US-Geschichte der „Star Trek“-Comics ist die deutsche Veröffentlichungspolitik gewesen. Alles begann 1972 bei Koralle. In jenem Jahr hatte die Serie ihre Premiere beim ZDF und entwickelte sich bei den Jugendlichen zum Hit. Kein Wunder, dass man in der Redaktion von „Zack“ beschloss, auch „Star Trek“ mit ins Programm zu nehmen. Neben den vielen frankobelgischen Sachen nahm sich das sowohl inhaltlich als auch zeichnerisch minderwertige Gold Key-Material als äußerst unpassend heraus, aber die Leser mochten „Star Trek“ und so nahm man immer wieder Geschichten in „Zack“ auf. Der Erfolg machte es sogar möglich, dass eigene Alben aus der Reihe „Zack Comic Box“ nur den Recken von der Enterprise vorbehalten waren. Hinzu kamen weitere Veröffentlichungen in den „Zack Parade“-Taschenbüchern und ein einsam verweilendes „Enterprise“ Album, dem man damals merkwürdigerweise die Nr. 3 verpasste, da man so die Fortsetzung aus der „Zack Comic Box“ klarmachen wollte.
Das Interesse an den minderwertigen Comics hielt nicht ewig und so kam immer weniger „Star Trek“-Material bei „Zack“ vor. Damit kündigte sich der erste Verlagswechsel an. Als nächster war der Condor-Verlag an der Reihe, der Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre mit seinem Superhelden-Programm von Marvel äußerst erfolgreich war.
1978 begann Condor mit einer Taschenbuchreihe, die erst „Raumschiff Enterprise“, später „Star Trek“ hieß und mit Material von Gold Key und Marvel ausgestattet wurde. Ebenfalls mit Gold Key-Comics wurden die beiden Ausgaben des „Raumschiff Enterprise“-Albums gefüttert. Glanzlicht der Condor-Veröffentlichung war jedoch die Heftserie, die es zwar nur auf sieben Ausgaben brachte, aber dafür immerhin drei verschiedene Titel erhielt. Hier kam das spärliche Marvel-Material zum Zug, aber sowohl die oftmals schlechte Aufmachung wie auch das eher minderwertige Comic-Material sorgten bald für ein Ende von „Star Trek“ bei Condor.