Die DAN COOPER GESAMTAUSGABE 7 (34,80 Euro) bringt die klassische Flieger-Serie in die 1970er – und auf den Mond!
„Apollo ruft Sojus“ präsentiert ein Weltraumabenteuer, das offensichtlich von der Mondlandung im Jahr 1969 beeinflusst ist. Die drei anderen Abenteuer sind wieder bodenständiger, leben aber auch von Albert Weinbergs sich entwickelnden Stil und den freieren Layouts. Interessant ist der redaktionelle Teil von Volker Hamann, der die Abenteuer in zeitgeschichtlichen Kontext setzt, sich aber auch mit Weinbergs Arbeitsweise und seinen Abnehmern befasst. Ein weiterer Text von Bernd Frenz ist der Fremdenführerin Vicky vorbehalten, die in einem Cooper-Abenteuer auftaucht und später ein paar eigene Kurzgeschichten spendiert bekam – die leider nicht in diesem Band enthalten sind, auch wenn das verständlich ist, da der Cooper-Bezug natürlich minimal ist.
Mit ÜBERLEBENDE 1 (14,80 Euro) beginnt eine weitere Science-Fiction-Serie des Autors und Zeichners Leo, in der Schiffbrüchige im All auf einem abgelegenen Planeten überleben müssen. Der Stoff ist Teil von Leos ALDEBARAN-Saga, kann aber für sich gelesen werden. Wie immer gilt bei ihm: phantasievolle, packende und komplexe Science Fiction mit echten, glaubwürdigen Figuren, aber etwas hölzern wirkenden Zeichnungen.
LIEBE AUF IRANISCH (19,80 Euro) ist eine so ehrliche, wie wichtige Graphic Novel, die keine fiktive Geschichte erzählt. Stattdessen werden hier die Gespräche zweier Journalisten mit jungen Iranern verarbeitet. Sie zeigen auf, wie restriktiv nicht nur das Regime, sondern auch die Tradition ist und wie wenig Fortschritt es seit 1979 gab – und wie wenig nach dem Atomabkommen, das der Westen als einen Schritt in Richtung Freiheit ansieht, geben wird.
SHERLOCK HOLMES – DIE CHRONIKEN DES MORIARTY (19,80 Euro) ist die Fortsetzung von SHERLOCK HOLMES UND DAS NECRONOMICON. Hier findet sich Moriarty auf der Welt der Großen Alten wieder und verbringt Monate dort, bevor es ihm gelingt, in unsere Welt zurückzukehren. Hier wird parallel erzählt, wie Moriarty freikommt, aber auch, wie er im Jahr 1893 weiter agiert. Dabei gelingt es Autor Sylvain Cordurie, den Schurken zu einer Art Held zu machen, zumindest aber zu einem Antihelden, da er aus eigenen Fehlern gelernt hat und verhindern will, dass andere sie auch begehen und die Welt ins Chaos stürzen. Moriarty wird dabei vielschichtig gestaltet – und damit im Grunde interessanter als sein Erzfeind Sherlock Holmes.
DIE DALTONS 1 (14,80 Euro) ist der Beginn eines interessanten Western-Zweiteilers, der die berühmte Gang in den Mittelpunkt rückt – und zwar anders als bei Lucky Luke. So geht es hier auch um die Anfänge, um die Zeit der Daltons als Gesetzeshüter, bevor sie sich verraten und verkauft fühlten und die Seiten wechselten. Das ist spannend, weil die Konzentration auf die Gauner-Bande einen tieferen Einblick in diese Menschen gewährt. Schade ist nur, dass der Zeichenstil so gar nicht zur Geschichte passen mag – er wirkt sehr cartoonig.