Als Phillip Kennedy Johnson die Idee zu WARLORDS OF APPALACHIA hatte, da war die Welt noch eine andere – und seine Geschichte wenig mehr als eine Dystopie. Als das erste Heft erschien, war Donald Trump gerade zwei Wochen Präsident.

Im Comic hat ein faschistischer Diktator die Macht über die USA angerissen. Einige Staaten lösten sich los, woraufhin der zweite amerikanische Bürgerkrieg folgte. Der Krieg wurde verloren, die USA wurden zu einem totalitären System. Nur Kentucky hat sich wiedersetzt, das nun eine Besatzungszone ist. Ein Pulverfass, das jeden Moment hochgehen kann – und das auch tut, als Kade Mercers Sohn von den US-Soldaten gefangen genommen wird. Er führt darum einen Aufstand an, mit dem er den Präsidenten selbst herausfordert.

Plötzlich wirkt Johnsons Geschichte sehr viel relevanter, umso mehr, wenn man bedenkt, dass der Calexit, die Sezession von Kalifornien, von manchen propagiert wird. Die Keimzelle dessen, was in WARLORDS OF APPALACHIA geschieht, ist bereits da. Darauf baut dieser Comic auf. Darum wirkt er – obwohl er in seiner Erzählweise recht roh ist – auch so interessant, da er eine mögliche Zukunft illustriert und eine politische Geschichte mit einer Robin-Hood-Revolution kombiniert, die er mit religiösem Unterbau unterfüttert, der seiner extremen Aussage wegen jedoch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Der erste Band ist nur der Auftakt, das Bereiten der Bühne, noch spannender wird sein, was noch kommt.

 

Von Peter

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