Es ist ein anderes STAR TREK, das mit dieser neuen Serie geboten wird. Eines, das den altbekannten Kanon verlässt, dafür aber eher den Look der neuen Filme imitiert – mit vielen Lensflares, aber deutlich düsterer. Die ersten beiden Folgen von STAR TREK: DISCOVERY bieten einen guten Auftakt. Sie bereiten den Boden für etwas, das für den dritten STAR TREK-Film versprochen, aber nicht eingehalten wurde, und das in den alten Serien erwähnt, aber nur selten gezeigt wurde: Krieg mit den Klingonen.

Ein Schiff der Föderation findet am Rand des Föderationsraums ein riesiggroßes Relikt. Commander Michael Burnham meldet sich freiwillig, es zu untersuchen und trifft dort auf einen klingonischen Wächter. Sie tötet den Wächter. Ihr ist aber auch klar, dass die Klingonen, mit denen die Föderation seit 100 Jahren nichts zu tun hatte, eine Gefahr darstellen. Darum drängt sie ihren Captain, zuerst das Feuer zu eröffnen, da die Klingonen dafür Respekt haben. Als der Captain sich weigert, meutert Burnham, doch es ist schon zu spät. T‘Kuvma hat die 24 klingonischen Häuser zu einem Reich vereint und greift die gerade eintreffenden weiteren Starfleet-Schiffe an. Der Krieg entbrennt.


Und er ist nicht schnell vorbei. Im Gegenteil, die 13-teilige Staffel soll eine große Geschichte erzählen. Lineares Fernsehen (oder besser gesagt: Streaming). Das ist für STAR TREK (fast) etwas Neues, nurz um Ende von STAR TREK: DEEP SPACE NINE hat man diesen Ansatz verfolgt. Vieles passt nicht zu dem, was man aus dem Serien-Kanon kennt. Sarek hat hier mit Michael Burnham ein menschliches Mündel. Zudem sehen die Klingonen gänzlich anders aus. Und auch der Vorspann hebt sich vom Bisherigen ab, zeigt Dinge wie den Phaser oder einen Kommunikator und zerlegt sie, während eine wenig beeindruckende Musik läuft, an deren Ende kurz Alexander Courages Fanfare angespielt wird, die jedoch nicht so recht passen mag.


Aber zugleich orientiert sich dieses neue STAR TREK auch am Alten: bei den Bräuchen der Klingonen oder bei der Art, wie Starfleet dargestellt wird. Die Szenen mit den Klingonen, die in ihrer eigenen Sprache sprechen und innerhalb golden-erdigen Interieurs agieren, sind grandios. Sie sind groß, martialisch, mächtig. Diese Klingonen sehen anders aus, als die, die wir kennen, aber man wird nicht das Gefühl los, dass die alten Klingonen keine Chance gegen die neuen hätten.


Das Finale ist eine große Schlacht, die beeindruckend zeigt, was heutzutage für Serienformate möglich ist.  Danach gibt es noch eine Vorschau auf die ganze Staffel und damit auch auf die Discovery, denn das titelgebende Schiff ist in diesen zwei Folgen noch gar nicht dabei, ebensowenig wie ihr von Jason Isaacs gespielter Captain.


Die Serie läuft in den USA auf einem CBS Streaming Service, in Deutschland bei Netflix. Jeden Montag gibt es hierzulande eine neue Folge.

 

Von Peter

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