Es gibt kaum einen frankobelgischen Klassiker, der nicht eine sehr bewegte Publikationshistorie in Deutschland hat. Format- und Verlagwechsel sind an der Tagesordnung gewesen, aber Dan Cooper nimmt da dennoch eine Sonderstellung ein. Bereits 1954 erschienen, dauerte es mehr als 60 Jahre bis eine mustergültige Gesamtausgabe endlich Albert Weinbergs Flieger-Ass gebührend würdigt.
In Frankreich debütierte Dan Cooper in Tintin, in Deutschland musste man bis 1966 warten. Erst dann wurden die ersten Abenteuer von Ehapa im Anthologie-Format MV-Comix veröffentlicht. Über sechs Jahre hinweg erschienen die Geschichten dort, bevor der Wechsel zu Koralle vollzogen wurde. Dort erschien die Serie in Zack. Die noch immer anhaltende Popularität von Dan Cooper bei den etwas älteren Lesern begründet sich auf diese Zeit, auch und gerade, weil Weinbergs Serie hier in einem guten Umfeld platziert wurde. Bei Koralle war der Flieger zudem so beliebt, dass er eine eigene Album-Reihe spendiert bekam, die von 1978 bis 1981 lief.
Mit dem Ende der Comic-Bemühungen bei Koralle stand erneut ein Verlagswechsel an. Als nächstes machte sich Bastei daran, wo von 1981 bis 1983 immerhin 33 Hefte erschienen. Damit ist das die umfangreichste Edition, die es von Dan Cooper gibt, aber der Splitter Verlag ändert dies nun.
Nach Bastei erlebte Dan Cooper bei Ehapa in der Reihe der Großen Flieger- und Rennfahrer Comics seine Abenteuer, bevor Carlsen 1992 eine vierteilige Serie publizierte. Danach flog Dan Cooper bei Salleck, brachte es aber auf nur zwei Ausgaben.
Zuletzt keimte bei den Fans Hoffnung auf, als Epsilon im Jahr 2013 eine Gesamtausgabe startete. Man begann mit dem dritten Band, da man auf vermeintlich attraktiveres Material setzen wollte. Es sollte eine Offensive werden, Verleger Mark O. Fischer träumte von einer zügigen Publikation, das Fachmagazin Die Sprechblase unterstützte den Release mit einem umfangreichen Dossier zu Dan Cooper, doch schon die erste Ausgabe litt immer wieder unter Verschiebungen.