Bei Splitter sind die Zombies los. In diesem Monat gibt es mit DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN 3 und ZOMBIES NECHRONOLOGIEN 3 zwei neue Bänder, die recht unterschiedlich sind. Der erste schließt die Miniserie von Jean-Luc Istin ab, die als eine Art Neuinterpretation von George A. Romeros Film dienen soll, aber sehr eigene Wege geht. Die Geschichte spielt großteils in einem verschneiten Hotel, bevölkert von einem bunten Mix Menschen, die füreinander gefährlicher sind als die Zombies. Mehrmals verbeugt sich Istin vor seinem großen Vorbild, darüber hinaus nutzt er aber auch Ideen, die zwar auf der Hand liegen mögen, aber eben auch THE WALKING DEAD prominent eingesetzt werden: Die Eingeweide und das Blut von Toten als Camouflage zu benutzen. Alles in allem eine klassische Erzählung, die ohne besondere Höhen und Tiefen daherkommt.
ZOMBIES NECHRONOLOGIEN 3, das den Titel „Die Pest“ trägt, ist deutlich interessanter. Hier wird gezeigt, wie der Zombie-Virus schon vor 30.000 Jahren aktiv war und zur Auslöschung der Neandertaler geführt hat. Die gegenwärtige Handlung spielt in Japan, wo ein empathiefreier Wissenschaftler versucht, eine biologische Waffe zu entwickeln, mit der den Zombies beigekommen werden kann. Doch dafür braucht er menschliche Versuchskaninchen. Das erinnert tatsächlich an George A. Romeros dritten Zombie-Film, geht aber eigene Wege und funktioniert auch, weil die Hauptfigur frei von Skrupeln ist. Der Zweck heiligt hier die Mittel, aber lohnt es, die Menschheit zu retten, wenn keine Menschlichkeit mehr vorhanden ist?
Beide Bände sind interessant, der zweite in seiner Vision aber kühner. Wer abseits von THE WALKING DEAD seinen Zombie-Fix benötigt, ist hier gut aufgehoben.