Dass sich Comic-Helden unterschiedlicher Universen treffen, ist nichts Ungewöhnliches mehr. Zurzeit ist es wieder etwas abgeflaut, aber die Marvel- und DC-Helden hatten schon einige Berührungspunkte. Das ist im Grunde nicht weiter ungewöhnlich, es bietet sich ja geradezu an. Aber es gibt auch Crossover, die man nie erwartet hätte, die von Fans vielleicht ersehnt, aber auch irgendwie befürchtet wurden. Weil es so unvorstellbar ist, dass die jeweiligen Universen sich überschneiden können.
Und dennoch gab es im Lauf der Zeit einige davon, nicht nur in den letzten Jahren, sondern auch schon deutlich früher. Malibu ließ in den frühen 1990er Jahren mit Ape Nation die Welten von Alien Nation und Planet der Affen miteinander verschmelzen, Marvel und Archie Comics ließen mit Archie meets the Punisher (bzw. The Punisher meets Archie; selber Inhalt, anderes Cover) zwei Figuren aufeinandertreffen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und als die Star Trek-Lizenz bei Marvel war, gab es gleich noch Treffen der Crews von Captain Kirk und Jean-Luc Picard mit den X-Men.
In den letzten Jahren traf die Crew der Enterprise auch auf die Legion der Superhelden und mit Star Trek: The Next Generation/Doctor Who – Assimilation2 gab es ein Crossover der zwei größten Sci-Fi-Franchises aller Zeiten, bei dem sogar noch ein Rückblick geboten wird, der Captain Kirk in Interaktion mit einer früheren Inkarnation des Doktors zeigt, während in der Gegenwart Picard und seine Leute mit dem elften Doktor interagieren, um gegen Borg und Cybermen zu kämpfen.
Kaum weniger ungewöhnlich war ein Treffen zweier ungleicher Helden: Quentin Tarantinos Django arbeitete mit Zorro zusammen. Waren die Geschichten gut? Darüber lässt sich vorzüglich streiten, denn das Interesse des Publikums wird nicht dadurch geweckt, dass eine tolle Story versprochen wird. Das Treffen von Figuren, das es niemals hätte geben sollen, ist der Reiz. Es ist ein Gimmick, das mal mehr, mal weniger gelungen benutzt wird.