Jeden Monat erscheinen zahlreiche Titel, die ein wenig untergehen, aber einen zweiten Blick wert sind. Und nicht alle können so bekannt wie Spirou sein.
SPIROU PRÄSENTIERT (12,99 Euro) ist eine neue Serie, bei der Figuren abseits des Duos Spirou und Fantasio in den Mittelpunkt gerückt werden. „Zyklotrop: Die Tochter des Z“ ist als Titel aussagekräftig, denn der megalomane Schurke möchte sein Töchterchen noch etwas länger so haben, wie sie ist und versucht, ihr Älterwerden hinauszuzögern. Doch da hat Zandra auch noch etwas mitzureden. Dies ist ein buntes, flottes, an die schönsten Geschichten von SPIROU erinnerndes Abenteuer, das der Hauptserie und wie sie sich in den letzten Jahren präsentierte haushoch überlegen ist.
ONE, TWO, THREE, FOUR, RAMONES (20,– Euro) hat fast das Format einer Schallplatte und erzählt in undergroundigem Schwarzweißstil die Geschichte der vier Ramons und wie sie als Begründer des Punks den etwas in die Jahre gekommenen Rock kräftig einheizten. Interessant ist auch das Bonusmaterial, das reichhaltige Hintergrundinfos zu den einzelnen Comic-Seiten liefert.
KOCHEN MIT KAFKA (19,– Euro) versammeln einige der besten Cartoons des schottischen Künstlers Tom Gauld, der mit einfachen Mitteln satirische Kommentare auf die Kunst, die Popkultur, den Fortschritt, die Literatur und so viel mehr macht. Manchmal bitter, manchmal mit Aha-Erlebnis, aber immer direkt auf den Punkt.
Die deutsche Künstlerin Kristina Gehrmann hat mit DER DSCHUNGEL (28,– Euro) Upton Sinclairs sozialkritischen Roman adaptiert und erzählt von europäischen Migranten in den USA am Ende des 19. Jahrhunderts, die nach ihrem Stück vom amerikanischen Traum suchen, aber zumeist enttäuscht werden. Sinclairs Thema ist heute so aktuell wie es das damals war und wird in Gehrmanns behutsamer Bearbeitung zu einer vielschichtigen Graphic Novel.
MONSIEUR CHARLATAN (34,95 Euro) ist ein griechischer Comic, der für das Internet entstand, sich dann über fünf Jahre hinweg zur Graphic Novel auswuchs, bei der die Hauptfigur ein bankrottgegangener Meisterdetektiv ist, der einen neuen Fall zu meistern hat. Der Zeichenstil verändert sich, wird filigraner und schöner. Generell sieht diese Arbeit aber sehr ansprechend aus und erweckt das Paris der 1930er Jahre zum Leben.
TÖDLICHES SPIEL (19,95 Euro) ist ein deutscher Comic von Holger Klein, der im Frankfurt der 1950er Jahre erzählt, wie ein Dealer versucht, den Tod – Mord oder Selbstmord? – eines Musikers aufzuklären. Die Geschichte ist stimmungsvoll, die Zeichnen wirken jedoch grob und hölzern.