CLOAK & DAGGER läuft bei Amazon Prime Woche für Woche. Wir haben uns mal die erste Folge „Erwachende Kräfte“ genauer angesehen.
Vor einigen Jahren geschieht auf einer Roxxon-Plattform ein Unglück. In dessen Verlauf stirbt auch Tandys Vater, der für Roxxon tätig war. Sie wird ebenso wie der kleine Tyrone, der gerade die Ermordung seines Bruders durch einen Polizisten miterlebte, von einer Energiewelle getroffen. Beide wachen am Strand auf. Sie sehen sich erst Jahre später wieder. Tandys Leben ging den Bach runter. Ihre Mutter säuft, sie lebt auf der Straße und beklaut reiche Jungs. Tyrone ist ein guter Schüler, der ein anständiges Leben führt. Als sie sich treffen, passiert etwas: Ihre Hand leuchtet und ihn umwabern Schatten. Beide gehen wieder ihrer Wege, sie wird jedoch von einem Jungen angegriffen, den sie beklaut hat, und er von dem Polizisten, der einst seinen Bruder tötete. Aber bei beiden manifestieren sich ihre Kräfte. Tandy kann ihren Angreifer mit einem Lichtdolch abwehren, Tyrone verschwindet im Schatten und wacht zuhause wieder auf.
Der Auftakt ist gut, man merkt der Show aber schon an, dass sie eben für ABCs Familiensender Freeform und nicht für Netflix gemacht wurde. Zwar hat man die Farbpalette gedämpft, um ein etwas düsteres Gesamtbild zu bekommen, so grimmig und düster, wie die Marvel-Shows bei Netflix sind, sieht es hier aber nicht aus. Das hätte der Geschichte eigentlich nur gut tun können, aber dennoch, so wie sich die Show hier mit der Pilotfolge präsentiert, ist tatsächlich Potenzial vorhanden.
Das Problem ist, dass diese Ursprungsgeschichte sich zu lange zieht. Dies ist die typische Superheldenerzählformel. Statt Rückblicke auf die Kindheit, wäre es vielleicht besser gewesen, gleich in medias res zu gehen und die Ursprungsgeschichte Stück für Stück mit Rückblenden zu erzählen.