2018 ist das Jahr des berühmtesten Hotelpagen der Welt: das belgische Comicmagazin „Spirou“ und seine titelgebende Comicfigur sind 80 Jahre alt geworden.
Zum Geburtstag werden Spirou gleich mehrere Ständchen gesungen. In dem aktuell erschienenen „Spirou und Fantasio Spezial: Sein Name war Ptirou „erzählen Laurent Verron und Yves Sente ein metafiktionales Abenteuer über den „Spirou“-Schöpfer Rob-Vel (Robert Veller), der auf einer Kreuzfahrt einen forschen Pagen kennenlernt und sich von ihm zu seinem berühmten Comic-Charakter inspirieren lässt. Im Herbst folgt dann mit „Schlechter Start in neue Zeiten“ die Fortsetzung von Emile Bravos gefeiertem Spirou-Hommage-Band „Porträt eines Helden als junger Tor“. Und nicht zu vergessen – ein edler, tonnenschwerer Schuber, der alle 22 „Spirou und Fantasio“-Alben von Meisterzeichner André Franquin vereint.
Das exklusivste Geschenk kredenzt der Carlsen Verlag dem belgischen Geburtstagskind aber am 31. Juli: die allererste „Spirou“-Erzählung aus deutscher Hand, „Spirou in Berlin“ vom Berliner Comickünstler Flix („Faust“, „Glückskind“). Zum ersten Mal hat das belgische „Spirou“-Mutterhaus Dupuis einem deutschsprachigen Verlag erlaubt, die traditionelle Comicmarke weiterzuentwickeln und die Comichelden ins eigene Land „einzuladen“.
Die Ehre, diese Einladung in Comicpanels umzusetzen, fiel Flix zu – einem der erfolgreichsten und engagiertesten Comiczeichnern der deutschen Szene. Flix lebt und arbeitet in Berlin, und so war es naheliegend, seine „Spirou“-Erzählung in der geschichtsträchtigen Stadt spielen zu lassen. Flix hatte bereits mit der Comicstripreihe „Da war mal was…“ die Teilung Deutschlands und die DDR-Zeit zeichnerisch festgehalten – und in seinem „Spirou in Berlin“ kehrt er noch mal zu dieser Epoche der deutschen Geschichte, ins Ostberlin der späten 1980er, mitten in Stasi-Angst und das erste Aufbäumen der Friedlichen Revolution.
Rasant, temporeich und mit visuellem Geschick setzt Flix in „Spirou in Berlin“ zum 80sten Geburtstag von „Spirou und Fantasio“ nicht nur der großen europäischen Comicsserie ein Denkmal, sondern auch seiner Wahlheimat Berlin und den zahllosen tapferen Menschen, die sich gegen Unfreiheit und Willkür in der DDR aufgelehnt haben.
„Spirou in Berlin„ erscheint am 31. Juli.