Niemals zuvor – weder als Roman noch als Film – hat James Bonds Kollege von der CIA eine eigene Geschichte bekommen: Felix Leiter. Die von James Robinson geschriebene Geschichte erscheint im November in Deutschland, in den USA liegt sie bereits komplett vor. Leiter ist hier in Japan und verfolgt eine wunderschöne, russische Spionin, muss dann aber erkennen, dass er damit in ein Wespennest gestochen hat.

Das Interessante an dieser Geschichte ist, dass Felix Leiter nicht länger bei der CIA ist. Er ist ein privater Ermittler, der im Leben nicht viel Glück hatte. In den Bond-Romanen auch nicht, da er immer nur auf Bond reagieren durfte, nie aber selbst etwas getan hat. Die Rolle von Felix Leiter war immer eine undankbare, aber James Robinson will das ändern, indem er die Vergangenheit der Figur nimmt und sie dadurch definiert. Denn Felix denkt, sein Leben sei vorüber, aber langsam und graduell wird er wieder in die Welt hineingezogen, die auch die von James Bond ist.

Dabei ist er jedoch konträr zu Bond, wie Robinson erklärt: „Felix ist gütiger als Bond. Und vielleicht ist diese scheinbare Schwäche eigentlich seine Stärke, weil er den Mysterien und Gefahren mit mehr Mitgefühl begegnet, was es ihm erlaubt, mehr zu sehen.“

Fans von Man lebt nur zweimal werden es zudem interessant finden, wie Robinson die Figur des Tiger Tanaka modernisiert hat. Zudem bringt er auch eine Frauenfigur ein, mit der Felix früher schon zu tun hatte.

Robinson hat Ideen für eine Trilogie, vielleicht sogar ein Quartett. Wenn man ihn lässt, dann ist er mit Felix Leiter noch lange nicht fertig.

Im August ist zudem ein Einzelheft erschienen, das einen simplen Titel trägt: Moneypenny. Jody Houser erzählt davon, wie die frühere Feldagentin und jetziger Bodyguard von M eine Routinemission übernimmt, die Gefahr läuft zu scheitern, weil ein Attentat ansteht, das sie sehr an einen terroristischen Angriff in ihrer Kindheit erinnert.

Die Bond-Maschinerie bei Dynamite stand indes nicht still. James Bond Origins spielt zeitlich vor Flemings erstem Roman und erzählt, wie Bond während des Zweiten Weltkriegs seine Karriere als Spion begann.

Zudem gab es eine Adaption des Romans Casino Royale, die schon im November 2016 hätte erscheinen sollte. Aber kreative Differenzen sorgten dafür, dass der Zeichner Matthew Southworth das Projekt verließ. An seine Stelle trat Dennis Calero, der Van Jensens Adaption illustrieren sollte und dafür entsprechend Zeit brauchte. 2018 ist das gute Stück dann erschienen und steht bei Splitter als „James Bond Classic“ im September auf dem Programm.

Bei Splitter erfreut sich James Bond großer Beliebtheit, so dass das Programm stetig ausgebaut wird – und das sogar einheitlicher als in den USA, da die verschiedenen Miniserien aller in einer Reihe veröffentlicht werden. Das funktioniert auch sehr gut, da eine Chronologie ohnehin nicht existiert. In der Beziehung orientieren sich die Comics nicht nur an den Romanen, sondern auch den Filmen. Das Ganze ist sozusagen geschüttelt, nicht gerührt, aber so schmeckt es ja auch am besten …

Von Peter

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