Mark Waids Geschichte AVENGERS: VIER führt zurück in die Vergangenheit, zu einer Zeit, als die Gründungsmitglieder der Avengers gingen und Captain America mit Scarlet Witch, Quicksilver und Hawkeye drei ehemalige Schurken als neues Team erhielt. Es war die Zeit der schmächtigsten Avengers, die 1965 aber auch revitalisierend wirkten. Weil sich zeigte, dass die Avengers aus den unterschiedlichsten Figuren zusammengestellt sein können, zumal es hier interpersonell ganz großes Drama gab. Waid zeigt in Avengers: Vier, wie das Team sich zusammenraufen muss. Er dringt etwas tiefer in die Psychologie der Figuren ein, er verändert die Vergangenheit aber auch. Es ist ein klassischer Retcon, den der Star-Autor unternimmt, indem er der Gruppe ein geheimes Mitglied gibt, das in Waids aktuellen Geschichten eine Rolle spielt. Hier ist sie eine Art Beschleuniger, der vielleicht sogar notwendig ist, um das Team zusammenwachsen zu lassen. Nur das Ende kommt etwas abrupt, ist aber wohl so gestaltet, um die gegenwärtige Geschichte mit Avenger X zu ermöglichen.
Mit klassisch anmutenden Zeichnungen und aufgeräumtem Layout mutet diese Geschichte tatsächlich etwas altmodisch an – aber auf die gute Art! Waid gelingt hier der Spagat, eine Geschichte zu erzählen, die moderne Leser, aber auch Fans der Marvel-Frühzeit anspricht. Im Anhang gibt es eine Galerie mit Variant-Covers, darunter einigen, die wie Actionfiguren-Verpackungen aussehen.