In den USA läuft seit ein paar Wochen DOOM PATROL, die Ausstrahlung in Deutschland ist noch unsicher, aber da TITANS bei Netflix gelandet ist, wäre es hier ja auch möglich. Wir haben uns die erste Folge angesehen.
Im Jahr 1948 lässt sich Morden in Südamerika von einem geflohenen Nazi-Wissenschaftler verändern. Er wird zu Mr. Nobody, der im Lauf der Jahre eines sehr gut kennen lernt: die Doom Patrol. Das sind Menschen – Freaks – mit Fähigkeiten, die Niles Caulder alias der Chief in seinem Anwesen versammelt hat. Der jüngste Neuzugang war 1995 Cliff Steele, ein Rennfahrer, der 1988 bei einem Unfall ums Leben kam. Sein Gehirn überlebte und der Chief verpflanzte es in einen Roboterkörper. Rita Farr ist eine Schauspielerin, die Ende der 1950er Jahre eine unheimliche Begegnung hatte und verschwand. Nun verliert ihr Körper immer wieder die Form und wird zu einem fleischigen Blob. Larry Trainor war ein Testpilot, der auf eine merkwürdige Energie traf, abstürzte und verbrannte, aber überlebte; nun lebt ein Energiewesen in ihm. Crazy Jane ist eine junge Frau mit einer gespaltenen Persönlichkeit. 64 verschiedene, um exakt zu sein, und alle mit einer eigenen Kraft. Als der Chief weg ist, machen die Vier einen Ausflug in die Stadt, was aber chaotisch endet, als Rita zum Blob wird. Damit zieht die Doom Patrol die Aufmerksamkeit von Mr. Nobody auf sich, der in die Stadt kommt. Aber die Doom Patrol ist bereit – selbst gegen furzende Esel, die mit ihren Gasen Botschaften an den Himmel schreiben.
Die erste Folge ist ein grandioser Auftakt, mit einem cleveren Voice-Over von Alan Tudyk, der reichlich meta ist. Denn er erklärt, dass man natürlich weiß, dass das Letzte, was die Zuschauer brauchen, noch eine Superheldenserie ist. Aber diese hier ist anders, denn es geht um Supernullen. Tudyk als Erzähler setzt das Ganze sehr schön in Kontext und bringt eine gewisse Coolness ein, während die Geschichte so strukturiert ist, dass man von jeder Figur nicht nur die Ursprungsgeschichte erfährt, sondern auch tief in die Psychologie der Protagonisten vordringt.
DOOM PATROL startet sofort mit sehr viel Herz. Hier gibt es Emotion, wie man sie bei dieser Show nicht erwartet hätte. Weil die Figuren allesamt von einer ergreifenden Melancholie getragen werden. Aber darüber hinaus vergisst man nicht, das die Doom Patrol immer eine extrem schräge Truppe war, was sich auch in dieser Pilotfolge zeigt.
Die Serie sieht zudem teuer aus. Großartiges Setdesign, sehr schön gefilmt und mit einem coolen Soundtrack versehen. Der Song in der letzten Szene passt wie die Faust aufs Auge: „People Are Strange“.