In einer Zeit, in der man Filme nicht einfach besitzen konnte und selbst Videokassetten noch recht teuer waren, war es durchaus Gang und Gebe, dass die großen Comic-Verlage auch Adaptionen von Filmen produzierten, von denen sie glaubten, dass sie erfolgreich sein könnten. Manche waren das auch und wurden in Comic-Form noch lange fortgesetzt. Im Jahr 1988 setzte Bastei auf die von Marvel produzierte Adaption von Paul Verhoevens satirischem SF-Action-Film RoboCop. Das Heft erschien als Großband im Überformat und hatte Maschinenlettering, das an Handlettering angelegt ist – für die damalige Zeit war das durchaus ungewöhnlich.
Der Film musste vor seinem Kinoeinsatz Federn lassen. Er wurde deutlich gekürzt, obwohl er für Erwachsene freigegeben war. Der Comic hatte wiederum keine Schwierigkeiten, weil er ohnehin die härtesten Momente des Streifens schon etwas abgemildert hatte. Der Text wurde vom späteren Marvel-Editor-in-Chief Bob Harras verfasst, für die Zeichnungen waren Alan Kupperberg und Javier Saltares zuständig. Bemerkenswert am Comic ist, dass praktisch keine der Figuren ihren Filmvorbildern ähnlichsieht – von RoboCop abgesehen.
Der Stoff bot sich für eine Comic-Umsetzung an, ist RoboCop doch im Grunde nichts anderes als ein Superheld. Den Gewaltlevel zu mindern, war darum nur sinnig, wobei man bei Marvel ohnehin Erfahrung mit Helden der etwas härteren Gangart hatte – man denke an den Punisher. In den USA blieb dieser One-Shot eine Zeitlang für sich stehen, aber die Verkäufe waren gut genug, um zur Entscheidung zu führen, die Lizenz zur Fortführung des Films zu erwerben.
Im März 1990 startete Marvel so in den USA die fortlaufende Serie RoboCop, die Bastei nur wenige Monate später übernahm. Während es die Serie in den USA auf 23 Ausgaben brachte, publizierte Bastei nur zwölf Hefte, die wie die Film-Adaption im Überformat produziert worden waren. Marvel veröffentlichte zudem 1990 die Adaption des zweiten Kinofilms, die Bastei als Album in der Bastei Comic Edition publizierte.