Die wohl berühmteste und schrägste Familie kehrt diese Woche, am 24. Oktober, zurück auf die Kinoleinwände.
Grund genug, einmal in der Zeit zurückzureisen und den Weg der Addams von der ersten Idee bis zum Kult nachzuzeichnen.
Aus der Zeitung ins Fernsehen
Mit ihrem schwarzen Humor, dem genialen Spiel aus Hell und Dunkel und den punktgenauen Einzeilern sorgten die Zeichnungen von Charles Addams ab den 1930er-Jahren bei unzähligen Lesern der Zeitschrift New Yorker immer wieder für subversives Vergnügen. Die Addams feiern dieses Jahr also ihren bereits 81. Geburtstag! Doch es dauerte geschlagene 26 Jahre, bis das Fernsehen 1964 auf die ungewöhnliche Zeichentrickfamilie aufmerksam wurde und eine Fernsehserie mit realen Schauspielern über die Bildschirme schickte. Wenige Jahre später folgte die erste Cartoonshow, bevor Anfang der 1990er Jahre die große Leinwand rief.
Vom Kino auf die Bühne
Regisseur Barry Sonnenfeld (u.a. „Men in Black“-Filme) nahm sich 1991 dem kultigen Stoff an und adaptierte Addams‘ Comics im ersten Spielfilm fürs Kino. In den Hauptrollen brillierten Anjelica Huston („John Wick: Kapitel 3“) als Morticia, Christopher Lloyd („Zurück in die Zukunft“) als Onkel Fester, Christina Ricci („Casper“) als Wednesday, Jimmy Workman als Pugsley, Raul Julia als Gomez und Carel Struycken als Lurch. Die Komödie war ein voller Erfolg an den Kassen, sodass zwei Jahre später die Fortsetzung „Die Addams Family in verrückter Tradition“ mit gleicher Besetzung folgte und für einen Oscar nominiert wurde.
Weitere fünf Jahre später erschien ein dritter Spielfilm direkt im Heimkino, im gleichen Jahr ging die Fernsehserie „The New Addams Family“ an den Start. Und selbst zu Youtube haben es die Addams geschafft: Die Webserie „Adult Wednesday Addams“, die sich mit der erwachsenen Addams-Tochter beschäftigt, steht dort zum Abruf bereit.
Doch damit nicht genug, denn auch die Bühnenbretter dieser Welt waren wie gemacht für unsere Lieblingsfamilie. 2009 wurde das gleichnamige Musical in Chicago uraufgeführt, um nur ein Jahr später auf den Broadway zu kommen, wo es über 700 Mal zu sehen war und bis heute eines der meistaufgeführten High-School-Musicals ist. 2014 kam das Musical auch nach Deutschland.
Zurück auf die Leinwand und zum Ursprung
Über die Jahre gewann die berühmte Familie immer mehr Fans und wurde nicht zuletzt dank der ersten beiden Kinofilme zum Kult. Nun folgt mit DIE ADDAMS FAMILY der Schritt zurück in die Lichtspielhäuser. Die Idee, einen Animationsfilm aus dem Stoff zu machen, war gewagt – es gab zwar zwei recht kurzlebige animierte TV-Serien, aber noch nie einen Langfilm dieser Machart. „Wir wollten ganz zum Anfang zurückkehren, als Addams die Figuren erfand“, sagt Regisseur Conrad Vernon. „In jeder Version, die wir bisher kennen, waren die Addams’ bereits eine Familieneinheit. Wir wollten die Sache anders angehen. Uns hat interessiert, wie sie das wurden, was sie sind.“
Und dabei beziehen sich die Macher vor allem auf den außergewöhnlichen Comicstil der originalen Vorlage, wie Vernon erklärt: „Schaut man sich die alten Cartoons von Charles Addams an, fallen sofort die besonderen Schattierungen seiner Werke auf. Der Künstler beherrschte das Spiel mit Licht und Schatten geradezu meisterhaft. Daran haben wir uns orientiert. Wir wollten ja keinen typischen Animationsfilm machen, also haben wir keine Knallfarben auf die Bilder gelegt und den Figuren keine riesigen Kulleraugen verpasst oder so etwas. Wir wollten die besondere Dunkelheit, die für die Addams Family typisch ist, unbedingt erhalten.“