Bocola hat nun mit PRINZ EISENHERZ – DIE KOMPLETTEN DELL-HEFTE 2 auch dieses obskure Werk aus dem PRINZ EISENHERZ-Franchise abgeschlossen. Beide Bände zusammen enthalten sieben Hefte. Der erste Band beginnt mit dem Comic zum Film aus dem Jahr 1954, das zweite Heft setzt dann direkt daran an. Alleine dadurch sieht man schon, dass es Unterschiede zu Hal Fosters Version gibt, da der Comic den Film als Ausgangslage nimmt, dann aber Elemente des Strips aufgreift und etwas Eigenes daraus macht.
Von Paul S. Newman geschrieben und von Bob Fujitani gezeichnet, sind diese Hefte mehr als ungewöhnlich, geben aber ein alternatives Bild von Prinz Eisenherz ab, bei dem eines aber auch klar ist. Die Komplexität von Hal Fosters Strip erreicht der Comic nie, weder bei den Geschichten, noch bei der Figurenzeichnung, da hier jedwede Entwicklung außenvorbleibt. Eisenherz ist im ersten Heft nicht anders als im letzten.
Die Einleitungen von Uwe Baumann sind intelligent und erhellend, beim Satz des Textes hätte man aber ruhig mal ein paar Absätze machen können. Das wäre der Lesbarkeit zugutegekommen. Enthalten ist im zweiten Band auch ein Interview mit Fujitani, das Eisenherz-Experte Brian M. Kane geführt hat. Fujitani nimmt kein Blatt vor den Mund und erzählt Geschichten, die zeigen, wie Geld den Charakter verändert. Mehr als eine Freundschaft hat er so verloren.
Fujitanis Zeichnungen sind gut, natürlich nicht so detailliert wie die von Foster, aber in Ordnung. Nur der Mangel an Hintergründen fällt manchmal auf, und dann ist es natürlich so, dass diese Zeichnungen für ein Comic-Heft-Format gedacht waren, im Überformat der Bocola-Ausgabe aber deutlich verlieren. Dennoch: Ein interessantes Stück PRINZ EISENHERZ-Historie, ideal für Sammler, die alles haben müssen.