Die Graphic Novels von Bestseller-Autor Jonathan Maberry waren so erfolgreich, dass sich sehr schnell ein Interessent fand, um aus V WARS eine Serie zu machen. Das Ergebnis gibt es auf Netflix bestaunen. Dies ist eine Serie, die so schlecht ist, dass sie schon wieder gut ist. Oder anders gesagt: V WARS ist purer Trash.

Die erste Staffel besteht aus zehn Folgen, die erste davon ist wirklich gut. Sie erzählt davon, wie zwei Wissenschaftler eine Biomasse untersuchen, die aus dem ewigen Eis stammt. Sie werden infiziert und krank, doch während Luther Swann sich wieder erholt, verwandelt sich Michael Fayne in einen Vampir, eine Art von anderer Menschenspezies, die nur durch den Verzehr von Menschenblut überleben kann.
So weit, so gut, die Prämisse taugt, aber dann geht es steil bergab, während im Schweinsgalopp erzählt wird, wie es immer mehr Bloods – so nennen sich die Vampire selbst – werden, wie die Menschen sie ausrotten wollen und wie Luther Swann nach einer Lösung sucht, derweil er Probleme mit seiner psychisch kranken Ex-Frau und seinem nervigen Sohn hat.


V WARS ist unglaublich schlecht geschrieben. Es werden Uralt-Plots recyclet, der zeitliche Rahmen ist nie klar und erzählerische Sprünge lassen mehr Fragen offen, als es Antworten gibt. Dazu kommen krasseste Anschlussfehler. So hat man eine Szene, in der Michael Fayne die seinen als Bloods bezeichnet, danach kommt eine Szene mit einer Agentin der DNS, die den Begriff auch benutzt. Als wäre es längst etabliert, aber den Eindruck hat man durch die Fayne-Szene wirklich nicht erhalten.
Ian Somerhalder hätte sich besser von der Serie ferngehalten. Der Star von VAMPIRE DIARIES hat das Angebot auch mehrmals abgelehnt, dann aber die Vorlage gelesen und sich anders entschieden. Den brillanten Wissenschaftler nimmt man ihm aber nicht ab.
Adrian Holmes (Frank Pike in ARROW) ist als Fayne besser, rettet das Ganze aber auch nicht. Denn man verfolgt zuviele belanglose Subplots und verschwendet in einem davon sogar die talentiere Laura Vandervoort (BITTEN).


Am Anfang geht alles viel zu schnell, wobei man gänzlich vergisst zu zeigen, wie die neue Vampir-Bedrohung auf die ganz normale Gesellschaft wirkt. Stattdessen ergeht man sich in hanebüchenen Geschichten mit noch alberneren Dialogen, die nur unterstreichen, wie dümmlich das Ganze ist.
Aber auf perverse Art und Weise ist dieser Trash sogar unterhaltsam. Am Ende der Staffel gibt es einen viermonatigen Zeitsprung. Damit hätte man die zweite Staffel vorbereitet. Stichwort: hätte. Denn Netflix hat die Show eingestellt. Wer also wissen will, wie es weitergeht, muss die Comics lesen.

Von Peter

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