Im Juli startet bei Netflix die Adaption von WARRIOR NUN AREALA als Fernsehserie – unter dem Titel WARRIOR NUN. Den Comic gibt es in den USA bereits seit gut einem Viertel Jahrhundert, in den Comic-Boom-Jahren der frühen 2000er kamen ein paar auch nach Deutschland – über die Verlage Schattenreiter und Epsilon. Wir picken uns nun WARRIOR NUN AREALA 3: SCORPIO ROSE heraus und sehen uns den Comic etwas genauer an.
Die Idee einer Kriegernonne hat etwas – ganz ohne Zweifel. Nicht umsonst gehört dieser Titel zu den interessantesten des US-Verlags Antarctic Press, dessen Titel zum Teil vom rührigen Eidalon-Verlag deutschen Fans zugänglich gemacht wurden. In dieser dritten Miniserie wartet die Zigeunerin Scorpio Rose auf Areala. Scorpio Rose lebt seit vielen Hundert Jahren. Einst wurde sie von einem Dämon geschändet, doch starb sie nicht, sondern erhielt Kräfte ungeahnten Ausmaßes. Seitdem kämpft sie gegen das Böse, wo immer sie es auch finden mag – und sei es inmitten der Kirche. Das wiederum sorgt natürlich für das eine oder andere Missverständnis mit Areala, die die Heiligkeit der Kirche nicht in Frage stellt. Doch das muss sie, wurden doch vor mehr als 300 Jahren die Weichen gestellt, die das Gesicht der katholischen Kirche für alle Zeiten verändern könnten.
Faszinierend an der vorliegenden Geschichte ist, dass Autor Steve Englehart die Gelegenheit nutzt, die Mythologie der Serie gekonnt voranzutreiben. So stellt er einige Fragen in Bezug auf die Integrität der Kirche, die hier nicht vollends zum Abschluss kommen. Das Böse, das sich in ihren Reihen bewegt, wird zwar besiegt, doch ist nur die Schlacht, nicht jedoch der Krieg gewonnen. Englehart setzt dabei auf einen Gegner, der nur als die Altvorderen bezeichnet wird. In jenem kurzen Moment, in dem man das Wesen, welches von Arealas Gegnern angebetet wird, unscheinbar sieht, wird dann auch vollends klar, wo der Autor seine Inspiration bezogen hat: aus dem Cthulhu-Mythos von H.P. Lovecraft. „Scorpio Rose“ ist spannende Unterhaltung, die einfach Spaß macht.