Im Nachwort zum ersten Heft von Die!Die!Die! erzählt Robert Kirkman davon, wie es für ihn war, als Kind in den frühen 1990er Jahren in einen Comic-Shop zu gehen und von dem, was dort angeboten wurde, überrascht zu sein. Vorankündigungen gab es nicht schon Monate zuvor, das Internet war noch nicht geboren und abseits von Werbeanzeigen in den Comics selbst waren es die bunten Covers in den Regalen der Shops, die versuchten, Leser und Käufer für sich zu gewinnen.
Es ist ein Gefühl, das es heute so nicht mehr gibt, weil man im Branchenkatalog Previews schon ein Vierteljahr im Voraus sehen kann, was erscheinen wird. Und nicht nur das: Oftmals fungieren Cover und Inhaltsangabe schon als Spoiler für die gerade erschienenen Hefte. Aber Robert Kirkman wollte dieses Gefühl für seine Leser heraufbeschwören, auch wenn es nur einmal möglich war.
Darum erschien die erste Ausgabe von Die!Die!Die! ohne Vorankündigung – oder fast ohne. Einen Tag vor Erscheinung gab der US-Verlag Image die Pressemitteilungen raus. Am nächsten Tag konnten Fans in den Comic-Shop gehen und sich von Die!Die!Die! überraschen lassen.
Die!Die!Die! ist die neueste Serie von Robert Kirkman, er hat sie jedoch nicht alleine entwickelt. Sein Partner ist Scott M. Gimple, der die Fernsehserie The Walking Dead von der vierten bis zur achten Staffel als Showrunner betreut. Vornehmlich ist Gimple für Film und Fernsehen tätig, Comic-Erfahrung sammelte er jedoch schon mit einigen Simpsons-Comics. Zudem erschuf er zusammen mit Bill Morrison Heroes Anonymous.
Keine dieser Arbeiten lässt aber darauf schließen, was er sich zusammen mit Robert Kirkman ausgedacht hat. Denn mit Die!Die!Die! frönen beide Autoren der totalen, reichlich übertriebenen Gewalt.
Die Welt ist schlecht. Schlechte Menschen begehen ständig schlechte Taten. Und gut versteckt hinter den Kulissen der US-Amerikanischen Regierung beeinflusst eine geheime Gruppe von Verschwörern das Weltgeschehen durch zielgerichtete Mordattentate. Die Welt wird manipuliert, und das direkt vor unseren Augen. Oft für mit guten Absichten, aber manchmal auch aus egoistischen Gründen – oder einfach, weil es so viel Spaß macht!
Alles beginnt damit, dass ein Assassine von Häschern verfolgt und auch gestellt wird – allerdings erst, nachdem er einigen den Garaus gemacht hat. Dafür schneidet man ihm die Nase ab, was von Zeichner Chris Burnham wirklich recht drastisch dargestellt wird. Der Mann wird gefangen genommen und soll meistbietend versteigert werden, weil er nicht nur ein Killer ist, sondern vor allem über ein Füllhorn geheimer Informationen verfügt. Darum wird ein Team losgeschickt, ihn zu retten, zu dem auch einer seiner zwei Brüder gehört. Der dritte Bruder hat jedoch etwas ganz anderes vor – was Burnham die Gelegenheit gibt, die berüchtigte Nasenszene aus dem ersten Heft gleich noch einmal im zweiten zu wiederholen.