Jürgen Speh alias Geier ist eines der Urgesteine der deutschen Comic-Szene. Er hat schon vor Jahren die Seiten von MENSCHENBLUT veredelt und später den ewig geilen Rammler HORST zum Leben erweckt. Ein Projekt, das ihm schon lange auf den Fingern brannte, war eine Adaption der Geschichte THE MOST DANGEROUS GAME, die von Richard Conell im Jahr 1924 geschrieben wurde. Acht Jahre später folgte die grandiose Verfilmung, die hierzulande den Titel GRAF ZAROFF trägt. Geier kam mit diesem Film mit der Geschichte des Menschenjägers in Berührung.
Die Adaption sollte zwei Herren dienen. Einerseits sollte sie so nah wie möglich an Conells Vorlage bleiben, andererseits sollte sie aber auch den Film berücksichtigen, der einiges verändert und erweitert hatte – und das oftmals auf kluge Art und Weise. Geier hat also eine Art Hybriden erschaffen, sich bei der visuellen Seite jedoch am Film orientiert. So kommt man in den Genuss, sehen zu können, wie der Schwarzweiß-Klassiker in Farbe aussehen könnte.
Geiers Zeichenstil ist sehr realistisch, die Seitenkompositionen durchdacht und abwechslungsreich. Die Geschichte selbst ist immer noch reizvoll, wurde damit doch eine ganze Genre-Spielart begründet. GRAF ZAROFF erscheint dieser Tage als Mediabook von Wicked Vision und ist die perfekte Ergänzung zu Geiers THE MOST DANGEROUS GAME.
Da sich kein Verlag fand, der den Comic bringen wollte, hat Geier ihn in einer Mini-Auflage von 20 Stück selbst verlegt. Schade, dass sich kein Verlag dafür interessiert hat, ist doch bei Splitter kürzlich auch mit ZAROFF eine Graphic Novel zum Thema erschienen. Und die Qualität von Geiers Comic spricht ohnehin für sich.