Für sein neuestes Werk ließ sich M. Night Shyamalan von einer französischen Graphic Novel inspirieren. Das Thema des Comics und die Arbeit an dem Drehbuch erlaubte ihm, seine eigenen Ängste anzugehen und über das Älterwerden, den Tod und das Sterben von engen Verwandten nachzudenken.

Sandburg“ ist die Graphic Novel von Pierre Oscar Lévy und Frederik Peeters, die erstmals 2011 in Frankreich erschien und im Jahr 2013 von Reprodukt in deutscher Übersetzung gebracht wurde.
Wann Shyamlan auf den Stoff aufmerksam wurde, ist nicht überliefert, die Geschichte mutet aber natürlich perfekt für ihn an. Geschichten mit einem mysteriösen Setting waren schon immer seine Fortune. Auf jeden Fall schwebte ihm keine werkgetreue Adaption vor. Vielmehr wollte er das Thema des Comics aufgreifen und filmisch seiner eigenen Wege gehen.

Als sich ein Elternpaar mit seinen beiden Kindern an einem paradiesischen Strand erholen will, geraten sie in den Bann eines schockierenden Phänomens: Sie werden rasend schnell alt. Am Ende eines Tages wartet auf sie der Tod. Überleben können sie und die anderen Besucher nur, wenn sie das unheilvolle Rätsel dieses Ortes lösen…
Nachdem Shyamalan den Film 2019 als sein nächstes Projekt genannt hatte, folgten 2020 inmitten der Pandemie die Dreharbeiten in der Dominikanischen Republik. Das Setting des Films sorgte dafür, dass Shyamalan zum ersten Mal in fast 30 Jahren nicht in der Greater Philadelphia Area drehen konnte.
Tagtäglich wurden Cast und Crew getestet, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Zu Shyamalans Erleichterung wurde auch niemand während der Dreharbeiten krank.

Bevor die Dreharbeiten starteten führte er seiner Crew und seinem Cast zwei Filme vor, die großen Einfluß auf ihn hatten und den Stil und die Tonalität hatten, die er bei OLD zu erreichen hoffte. Es sind WALKABOUT (1971) und PICKNICK AM VALENTINSTAG (1975), die der Regisseur als „Geschichten über Menschen, die gegen die überwältigende Macht der Natur antreten müssen“ beschreibt.
Die Besetzung ist gut, aber sie besteht nicht aus großen Stars: Gael Garcia Bernal (MOZART IN THE JUNGLE), Abbey Lee (LOVECRAFT COUNTRY), Rufus Sewell (THE MAN IN THE HIGH CASTLE), Embeth Davidtz (BRIDGET JONES) und Eliza Scanlen (LITTLE WOMEN).

Eigentlich hätte der Film schon im Februar in die Kinos kommen sollen, COVID-19 machte dem einen Strich durch die Rechnung. Im Sommer ist es nun aber soweit. Shyamalan findet, es ist ein Film für unsere Zeit. Zumindest empfanden das alles so bei den Dreharbeiten. Dazu der Regisseur: „Es war eigenartig. Wir machten einen Film, der nichts mit der Pandemie zu tun hatte, aber zugleich dreht sich die Geschichte um diese Furcht und Unsicherheit, die wir alle empfinden. Diese Angst vor der Infektion. Das ließ uns sehr intensiv über die Bedeutung des Todes, aber auch des Überlebens und des Lebens im Lockdown nachdenken. Was den Film für mich so relevant macht, ist diese Idee, in einer Situation festzusitzen, aus der man nicht entkommen kann.“ Der Film startet am 29. Juli in den deutschen Kinos.

Von Peter

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