Vor ein paar Jahren sprach ich mal mit Filmemacher Detlev Buck über seinen damals aktuellen Film, den zweiten Teil von BIBI & TINA. Dabei kam das Gespräch auch auf Comics. Hier der Auszug des Interviews und was Detlev Buck über Superhelden denkt.

„Die Kultur der Superhelden mit den Marvel-Comics in den 1960er und 1970er Jahren mit Hulk, Captain America, Spider-Man und all diesen Figuren ist eher amerikanisch. In Deutschland gab es solche Superhelden aus eigener Produktion nicht. Fix und Foxi gab es, das könnte als Film kommen. Die Superhelden sind aus der Populärkultur Amerikas entstanden, während die Franzosen Asterix und Obelix haben. Ich kenne von früher noch das „Zack“-Comic, da gab es so was wie „Michel Vaillant“, aber das waren auch französische Comics. Dass das letzten Endes dermaßen überhandnimmt, liegt auch daran, dass bei Budgets von Hunderten von Millionen Dollar eine Materialschlacht stattfinden muss, bei der die Leute zwar „Wow“ sagen, aber die Handlung doch immer dieselbe ist. Es geht ja irgendwie immer um dasselbe. Das wundert mich auch. Das ist wie eine Ritualisierung, die die Menschen in unsicheren Zeiten brauchen, da sie dadurch ein Gefühl von Sicherheit haben. Die Mehrheit findet es eben auch cool. Das wird aber schon etwas stumpf.

Die alten Mythen gibt es hier natürlich auch, aber dann muss es schon eher Winnetou sein. Man kann nicht dasselbe machen. Die Muster der amerikanischen Superhelden zu kopieren, ist etwas, wovon ich abraten würde. Dafür sind die Mittel zu begrenzt. Ich sehe Bibi als Superheldin, weil sie eine Hexe ist, mit der man alles passieren lassen kann. Es gibt tatsächlich Journalisten, die mir sagten, der Film sei nicht wie HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI und gar nicht so naturalistisch, aber das kann er auch nicht sein, es geht ja schließlich um eine Hexe.

Ansonsten ist die Superhelden-Comic-Kultur amerikanisch. Bei französischen Figuren wie Michel Vaillant könnte man es sich auch hierzulande überlegen. Es gibt auch neue populäre Comics, die aber hinter den Klassikern zurückstehen. Man hat sogar LIEUTENANT BLUEBERRY verfilmt. Aber das ging auch nicht auf.“

Von Peter

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