Sein Redakteur hielt Autor Benjamin Percy dazu an, nicht nur eine weitere Zombie-Geschichte zu erzählen. Er sollte die definitive Zombie-Geschichte erzählen. Percy dachte darüber nach und fand, dass er die Stärken des Mediums ausspielen sollte. Zombie-Filme sind häufig auf einzelne Locations begrenzt oder erzählen nur von kleinen Gruppen Überlebender. Year Zero soll das große Ganze abdecken. Im Comic kostet es nichts, die Handlung weltweit spielen zu lassen. Diesen Vorteil nutzt Percy, der vom Anfang der neuen Zombie-Seuche erzählt, das aber mit voneinander gänzlich losgelösten Figuren in Mexiko, Afghanistan, Japan und den USA macht.
Er erzählt von einem Jungen, der sich am Mörder seiner Eltern rächen will, von einem Assassinen, dessen Frau ermordet wird, von einer Frau am Polarkreis, die den Extinction Level Event vielleicht überhaupt erst auslöst, von Frauen, die nicht länger unterdrückt werden wollen, und von einem Prepper, der schon immer wusste, dass das alles kommen würde und sich entsprechend vorbereitet hat.
Dazwischen gibt es immer wieder historische Einschübe, denn Percy zieht wirklich ganz groß auf. Das Virus ist nicht erst seit gestern da, es war schon immer da, es wurde schon immer auch als Waffe benutzt, es wurde studiert, und es wurden große Mauern errichtet, um Infizierte draußen zu halten. Das sind kurze Einblicke in eine alternative Historie, die die Geschichte aufwerten, weil sie das Ganze damit ungleich epischer und komplexer erscheinen lassen.
Die letzten Seiten des ersten Bandes sind für ein christlich-fundamentalistisches Land wie die USA sogar reichlich provokant. Nach fast einjähriger Wartepause gibt es nun auch den zweiten Band mit dem Abschluss der Geschichte.