Der Condor Verlag hatte schon mit dem 1979 gestarteten Conan der Barbar Comic-Taschenbuch Erfolg, das Jahr 1982 brachte aber die perfekte Gelegenheit, die Produktpalette zu erweitern. Denn der mit Arnold Schwarzenegger besetzte Film Conan der Barbar kam in die bundesdeutschen Kinos. Sword and Sorcery war damit angesagter denn je. Während man im Taschenbuch die amerikanische Hauptserie Conan the Barbarian publizierte, verlegte man sich beim Conan der Barbar Comic-Album auf die Reihe King Conan, die von Marvel im Jahr 1980 gestartet worden war. Der Unterschied zur Hauptserie: Der Barbar ist hier älter, nicht unbedingt zur Ruhe gekommen, nun aber König über Aquilonien – und noch dazu Vater eines Jungen namens Conn, der so wild und ungestüm wie der Papa ist. Anders als die Taschenbücher waren die Alben nicht sonderlich erfolgreich. Bis 1985 wurden zehn Stück publiziert. Sie hatten und haben den Vorteil, dass das größere Format etwas mehr Platz in den Sprechblasen erlaubte – die Übersetzungen sind damit einen Tick flüssiger.
Zeitgleich mit dem Album ging auch ein anderer Verlag daran, Conan dem Publikum zu präsentieren. Norbert Hethke hatte Geschichten aus der schwarzweißen Magazin-Reihe The Savage Sword of Conan schon in seinem Magazin Die Sprechblase publiziert. Dort kamen die deutlich härteren und auch ein bisschen freizügigeren Abenteuer bei den Lesern gut an, so dass er 1982 die Buchreihe Conan der Barbar lancierte. Von Stil, Größe und Ausstattung folgte er hier dem Beispiel seiner Bücher zu den unterschiedlichsten Hansrudi-Wäscher-Serien. Bis 1986 wurden sechs Ausgaben publiziert, die zum Teil Geschichten aus Die Sprechblase noch einmal präsentierten, mehrheitlich aber gänzlich neu waren. Und dennoch wurde nur ein Bruchteil der Serie, die es in den USA bis 1995 auf 235 Ausgaben brachte, publiziert. Dafür konnte man aus dem Vollen schöpfen und sich die Highlights der Serie herauspicken. Mit dem großen Format und dem Handlettering war man zudem in der Lage, den englischen Text recht adäquat ins Deutsche zu übertragen. In den frühen 1980er Jahren waren diese Bücher in Hinblick auf Conan-Comics das Nonplusultra.
Letztlich richteten sich beide Reihen an sehr unterschiedliche Leser, da die Bücher mit einem Preis von 29,80 DM natürlich für jugendliche Konsumenten zu hochpreisig waren und schon die Alben mit einem Preis knapp unter fünf DM zu wenig Lesefutter für zu viel Taschengeld boten. Darum liefen die Condor-Marvel-Alben generell nicht so gut. Die Hethke-Reihe ist mit ihrem schwarzweißen Look und der drastisch dargestellten Gewalt aber ohnehin eine, die ein etwas älteres Publikum ansprach. Oder junge Leser wie mich faszinierten – auch wenn ich mir die Bücher nicht leisten konnte, im Nachgang aber reichlich alte Ausgaben von Die Sprechblase erwarb und besonders von den wilden, von typischen Marvel-Comics stark unterschiedlichen Geschichten mit Conan sehr begeistert war. Nach mehreren gescheiterten Versuchen publiziert Panini The Savage Sword of Conan nun chronologisch in dicken Büchern, und auch Conan der Barbar gibt es in der Form.