Sind es schon nicht viele Veröffentlichungen im Comic-Bereich, die es in den USA gab, so sieht es in Deutschland noch trauriger aus. Die erste Veröffentlichung war die Adaption des zweiten Kinofilms als Ehapa Filmband 6 im Jahr 1984.
Im Jahr 1986 startete der Condor Verlag mit der Taschenbuch-Reihe Die neuen Abenteuer von Indiana Jones. Vier Ausgaben der 100 Seiten starken Taschenbücher erschienen, danach war Schluss. Damit brachte Condor die ersten 16 Hefte von The Further Adventures of Indiana Jones in deutscher Sprache. Im Grunde war es schon überraschend, dass der Verlag die Reihe überhaupt ins Programm nahm – der zweite Film war lange vorbei und die Comic-Serie schon in den USA kein Erfolg.
1989 veröffentlichte Bastei die Adaption des dritten Films als großformatiges Heft – das Papier war aber mies und der Comic nur in Schwarzweiß. Vier Jahre später folgte Die Abenteuer des jungen Indiana Jones mit den ersten sechs Heften der Dark-Horse-Reihe. Mehr wurden es mangels Erfolges nicht.
Im Jahr 2000 begann der Verlag mg/publishing mit einer eigenen Serie. Damals hatte man von Dark Horse Comics die Lizenzen zu einigen der Film-Comics erworben, darunter auch Indiana Jones. Eine eigene Heftserie wurde lanciert, brachte es aber nur auf fünf Ausgaben, in denen Indiana Jones und die Sargasso Piraten und Indiana Jones: Donner im Orient enthalten waren. In der Reihe Gamix Sonderband erschienenen Indiana Jones – Das goldene Vlies und Indiana Jones: Das Schicksal von Atlantis.
Zuletzt kam Panini zum Zug, als man anlässlich des vierten Kinofilms die Comic-Adaption und die damals neue Miniserie Indiana Jones und die Gruft der Götter veröffentlichte. Das war 2009 – seitdem gab es aber auch in den USA keine neuen Comic-Abenteuer.
Anlässlich des nun fünften Films hätte man erwarten können, dass sich das ändert, aber bislang hat kein Verlag neue Comic-Abenteuer mit Indiana Jones angekündigt. Umso verwunderlicher, da Marvel seit Jahren sehr viele Star Wars-Serien publiziert und Indiana Jones schließlich aus demselben Stall kommt. Aber egal, wie lange es auch dauern mag, der Mann, dessen Name zum Synonym für Abenteuer wurde, wird sicherlich auch irgendwann wieder die Neunte Kunst beehren.
