Comic-Verfilmungen gibt es viele, Horror-Comics werden aber selten adaptiert. Noch seltener solche, die auch noch witzig sind. Aber bei WE ARE ZOMBIES ist das so, und die Leute dahinter sind ein echtes Dream Team. Das Team hinter TURBO KID und SUMMER OF 84 hat sich mit WE ARE ZOMBIES mal wieder eines Themas angenommen, das man durchaus schräg nennen dürfte.
Klar, ein Zombiefilm, aber keiner, wie man ihn kennt, sondern eine ziemlich coole Adaption des Comics „Als die Zombies die Welt auffraßen“. Zombies sind auch nicht mehr das, was sie mal gewesen sind: Die „Lebensbeeinträchtigten“, wie die Untoten nun politisch korrekt genannt werden, sind ein friedliebender, aber verachteter Teil der Gesellschaft, denn sie verrichten preisgünstig niedere Arbeiten, verunstalten das Stadtbild und führen zu einer Überpopulation.
Um sich der unliebsamen Untoten zu entledigen, bietet der Megakonzern Coleman einen sogenannten Ruhestandsservice an, der es Familien ermöglicht, ihre modrigen Angehörigen kostenpflichtig abholen zu lassen und der Wissenschaft zu spenden. Karl, Freddy und Maggie wissen diesen Dienst für sich zu nutzen: Sie kommen den Abholungen zuvor, kassieren das Entgelt und verticken die Gespendeten an zwielichtige Abnehmer – bis ihre Masche auffliegt.
Schon der Anfang macht klar, dass hier alles etwas anders ist. Die Nachrichten zeigen, wie das Leben mit den Lebensbeeinträchtigten so ist. Das kommt mit einigem Witz daher, wobei sich die Macher weitreichende Freiheiten im Vergleich zum Comic nehmen, aber dessen anarchischen Sinn für Humor bewahrt haben. Dazu kommen ein paar ganz, ganz wilde Momente, wenn man sieht, was die Leute so mit ihren Zombies treiben.
Das ist kurzweilige Unterhaltung (und mit 77 Minuten auch wirklich kurz), die Capelight einzeln auf DVD und Blu-ray präsentiert, aber auch ein Mediabook im Angebot hat, bei dem neben der Blu-ray die 4K-UHD enthalten ist, ebenso wie ein informatives Booklet. Ein Film, der das Zombie-Genre einer Frischzellenkultur unterzieht.
WE ARE ZOMBIES erscheint am 29. August.
