Zehn Jahre sind vergangen, seit Batman verschwunden ist. So beginnt der erste Teil der Zeichentrickversion von „The Dark Knight Returns“. Commissioner Gordon steht kurz vor dem Ruhestand und in Gotham sorgen die Mutanten für eine nie dagewesene Welle der Gewalt. Bruce Wayne wird klar, dass er zurückkehren muss. So schlüpft er erneut in das Kostüm und stellt einige Bankräuber.

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Seine Rückkehr zeigt Wirkung. Einerseits geht das Verbrechen zurück, andererseits melden sich auch alte Feinde wieder – so wie Two-Face, der als geheilt aus der Psychiatrie entlassen wurde und dank plastischer Chirurgie wieder ganz normal aussieht. Batman inspiriert aber auch ein junges Mädchen, das Kostüm von Robin anzuziehen. Sie ist es auch, die ihm dann hilft, als er sich dem Anführer der Mutanten stellt.

Doch seine Rückkehr spaltet die Gesellschaft. Die einen sind froh über seine Taten, die andere halten ihn für einen Faschisten. Und der Bürgermeister weist an, Batman in Gewahrsam zu nehmen.

Die Zeichnungen erscheinen etwas zu glattgebügelt. Dass man Frank Millers Stil nicht wirklich imitieren kann, ist eine Sache, die Welt seines Comics ist aber „grim’n’gritty“, was sich auch im Zeichentrickfilm widerspiegeln sollte.

In ein paar Momenten hält sich die Adaption aber auch sehr nahe an die Vorlage und imitiert diese sogar soweit, dass einige ikonische Bilder eins zu eins übernommen werden.

Im Grunde ist es sicherlich auch der kurzen Laufzeit geschuldet, aber „Batman: The Dark Knight Returns 1“ ist bei weitem nicht so komplex wie die Comic-Vorlage. Das fängt schon mit der Rückkehr Batmans an. Im Comic hat sich die Welt soweit verändert, dass es keine Kostümierten mehr gibt, wenn sie nicht in Diensten der Regierung stehen.

Als Batman zurückkehrt, ist dementsprechend sofort die ganze Polizei hinter ihm her. Das wird im Film nur minimal angedeutet und dann auch gleich wieder abgeblasen. Im Großen und Ganzen hat man eher das Gefühl, die Rückkehr des Vigilanten wird akzeptiert.

Im Film versucht man zwar auch, herauszuarbeiten, wie die Öffentlichkeit auf Batmans Rückkehr reagiert und welche Debatten darum geführt werden, im Comic ist dafür aber deutlich mehr Platz vorhanden. So wirkt dieses Element im Film eher aufgesetzt und alles andere als natürlich.

Eine der Stärken des Comics war, dass Batmans interner Monolog geboten wurde. Das hätte man eigentlich in Form eines Voice-Overs auch in den Film integrieren können, aber man verzichtet darauf. Das nimmt der Geschichte einiges an Wirkung, da man deutlich schwerer nachvollziehen kann, warum Bruce Wayne ausgerechnet jetzt entscheidet, wieder das Kostüm anzulegen.

Das hätte auch geholfen, dem Zuschauer wirklich das Gefühl zu vermitteln, es hier mit einem Batman im Alter von 50+ zu tun zu haben. In den wenigsten Szenen stellt sich dieses jedoch ein. Obwohl alt, weniger stark und unter Schmerzen leidend, ist dieser Batman seinem jüngeren Ich ebenbürtig. Im Grunde sogar überlegen, schlägt er doch mit bloßer Faust durch Autodächer und Steinwände.

Im Original kann wenigstens der Synchronsprecher einen Hauch von Altersweisheit einbringen. Immerhin verpflichtete man hier Peter Weller („Robocop“). Unterstützt wird er von Michael Emerson („Lost“) als Joker, der hier noch nicht viel zu tun hat, und Ariel Winter („Modern Family“) als Robin.

Um eine Vorlage wie Frank Millers wegweisenden Comic aus dem Jahr 1986 adäquat zu verfilmen, wäre eine noch größere Nähe zum Original, ein Verzicht auf die Eliminierung komplexerer Inhalte und nicht zuletzt ein etwas grimmigerer Zeichenstil vonnöten gewesen.

Zudem hätte der Film mehr Zeit benötigt, um die Vielzahl an Handlungsträgern tiefergehender zu charakterisieren. Dies geschieht hier ausgesprochen oberflächlich, was sich besonders gut im Fall von Harvey Dent zeigt.

Von Peter

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