BATMAN: STUMME SCHREIE (22 Euro) ist eine außergewöhnliche Graphic Novel, die von Archie Goodwin geschrieben und von Scott Hampton in eindrucksvollen, gemalten Bildern umgesetzt wurde.

Der Band erschien schon mal vor Jahrzehnten bei Carlsen, die neue Panini-Ausgabe im Hardcover ist jedoch deutlich schöner. Eine grausame Mordserie erschüttert Gotham. Ganze Familien werden bestialisch ermordet. Die Ermittlung in diesen Fällen wirft für Batman und Gothams neuen Polizeichef Commissioner James Gordon jede Menge Fragen auf, denn während vieles auf einen Drogenkrieg hindeutet, scheint auch ein erschütternder Kindesmissbrauch eine zentrale Rolle zu spielen. Ein schwer traumatisiertes Mädchen könnte Batman womöglich helfen, den Fall zu lösen. Der Comic greift ein ernstes Thema auf, das holt Batman auf den Boden der Realität zurück, und geboten ist eine Geschichte, die eigentlich ganz wenig mit Superhelden zu tun hat.

Als Kontrastprogramm ist BATMAN: SPUK IN DER BAT-HÖHLE (9,99 Euro) genau richtig, den der auf Kids abzielende Comic hilft, die Düsternis von STUMME SCHREIE abzuschütteln. Hier erleben Batman und Robin ein Abenteuer mit Scooby-Doo, das mit einem Diebstahl in einer Ausstellung beginnt. Die Zeichnungen orientieren sich an den Scooby-Doo-Zeichentrickformaten, Batman und Co. erinnern an die BATMAN-Serie der Sechzigerjahre.

JOKER/HARLEY: PSYCHOGRAMM DES GRAUENS (35 Euro) ist ein 300 Seiten starker Thriller, in dem Harleen Quinzel als Profilerin für die Polizei tätig ist, seit Jahren nach dem Killer ihrer besten Freundin sucht und im Joker den Psychopathen zu erkennen glaubt, hinter dem sie her ist. Diese Black-Label-Geschichte ist abseits der bekannten Kontinuität angesiedelt und steht für sich. Damit sind auch charakterliche Änderungen möglich, etwa die, den Joker zu einem Killer zu machen, der seine Opfer gerne wie bizarre Kunstwerke zurücklässt. Starke Zeichnungen, bei denen der Wechsel von Schwarzweiß zu Farbe ständig vorhanden ist, sind perfekt für diese an die Nieren gehende Geschichte.

JOKER: THE WORLD (20 Euro) ist ein Band mit verschiedenen Joker-Geschichten, die von Künstlern aus aller Herren Länder umgesetzt wurden. Auch deutsche Künstler sind vertreten: Torsten Sträter und Ingo Römling haben „Das ist kein Jazz“ entwickelt. Sie schicken den Clown Prince übrigens auf das Metal-Festival in Wacken. Interessant sind die unterschiedlichen Stile der Künstler. Highlights kommen aus Mexiko (grandiose Zeichnungen von Oscar Pinto) und Polen. Generell sind aber alle enthaltenen Geschichten hochinteressant, da hier nicht nur der Joker agiert, sondern auch Erzählungen enthalten sind, die zeigen, was passiert, wenn sich jemand von ihm inspirieren lässt – etwa ein Krimineller in Tschechien oder ein Fußball-Hooligan in Argentinien.

Von Peter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert