Wenn man von den frühen Carlsen-Jahren spricht, dann darf man nicht vergessen, dass gut ein Jahrzehnt ins Land ziehen musste, bevor das Programm deutlich ausgebaut wurde. Einige Klassiker waren jedoch im Anmarsch. So nahm man Edgar P. Jacobs‘ Blake und Mortimer und Jean-Pierre Mézieres und Pierre Christins Valerian & Veronique im Jahr 1978 ins Programm auf. Die Urgesteine sind auch heute noch ein fester Bestandteil des Carlsen-Portfolios, anders als die 1979 gestarteten Schlümpfe von Peyo, ie längst eine neue Heimat gefunden haben.
Ein wenig kam in den frühen 1980er Jahren Goldgräberstimmung auf. Befeuert wurde dies sicherlich auch durch das Ende des Magazins Zack aus dem Koralle Verlag, wodurch schlagartig Lizenzen frei wurden, dem Albenmarkt aber auch keine Konkurrenz mehr durch ein günstiges Heft drohte.
Mit Deribs Yakari wurde 1980 eine Kinderserie ins Programm genommen, während man im selben Jahr auch Will Eisners Spirit veröffentlichte. Ein Wendepunkt in der Verlagskarriere stellte jedoch das Jahr 1981 dar. Einerseits, weil man mit Spirou und Fantasio und Gaston zwei Erfolgsserien von André Franquin ins Programm nahm, die auch heute noch fester Bestandteil des Portfolios sind, andererseits, weil mit Reisende im Wind und Corto Maltese Titel lanciert wurden, die den Comic als Erwachsenenunterhaltung zeigen sollten. Daraus wurde schließlich die Edition ComicArt, die helfen sollte, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit darauf zu richten, dass Comics eben nicht nur für Kinder sind.
Nach einer nur wenige Monaten während Phase, in der Helmut Mennicken der Programmleiter Comic war, übernahm im Januar 1982 Eckart Sackmann diesen Posten. In der Frühzeit seiner Ära startete Roger Leloups Yoko Tsuno. Zugleich begann Andreas C. Knigge als Redakteur für den Verlag tätig zu werden. Gemeinsam begannen sie mit dem Aufbau eines eigenständigen Comic-Programms für Carlsen Deutschland. Was folgte, war eine goldene Ära – und das nicht nur für Carlsen, sondern den deutschen Comic-Markt an sich.
In der Zeit erscheinen u.a. Percy Pickwick, John Difool, Ein Fall für Inspektor Canardo, Ein Fall für Jeff Jordan und Die 7 Leben des Falken, um nur ein paar zu nennen. Dazu publiziert man mit Benoit Peeters‘ Monographie Hergé – Ein Leben für die Comics im Jahr 1983 das erste Sekundärwerk, dem im Lauf der Jahre noch ein paar weitere über Franquin und Hal Foster folgen sollen.
1984 etablierte man zudem das Kundenmagazin, das über viele Jahre hinweg ein perfektes Werbemittel war, um bestehende und neue Kunden auf das immer größer werdende Programm aufmerksam zu machen. Sackmann verließ Carlsen 1985 und gründete dann seinen eigenen Verlag Comicplus+. Die Pflichten des Programmleiters übernahm ab April 1985 Andreas C. Knigge.